Wir trauern um unseren langjährigen Vereinskameraden und Freund Josef „Pinke“ Schlopath, der Anfang Dezember im Alter von 72 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist. Mit ihm verlieren der SSV Ulm 1846 und alle seine Weggefährten seit seiner Jugend, aus dem Tischtennisbezirk und -verband nicht nur einen herausragenden Tischtennisspieler, sondern vor allem einen warmherzigen, fairen und stets kameradschaftlichen Menschen, der den Tischtennissport und das Vereinsleben seiner Stationen in Neu-Ulm, Holzheim und Ulm geprägt hat.

Seine Tischtennisgeschichte begann Anfang der 1960er Jahre – ganz ohne Halle, ohne Verbandsspiele, nur mit einer selbstgezimmerten Platte im Hof. 1963 baute der Vater von Hannelore Stowasser aus einer Spanplatte und zwei Holzböcken eine erste Tischtennisplatte, auf der Josef Tag für Tag mit den Kindern aus der Nachbarschaft spielte. Bei schlechtem Wetter wichen sie in den Keller des katholischen Pfarrheims aus. Aus dieser „Hofgruppe“ heraus – mit Freunden wie Hannelore Stowasser, Dieter Mayr, Michael Landrock, Wolfgang Fetscher sowie Herbert und Werner Jäckle – entstand der Weg in den Vereinssport. 1969 wurden sie mit der Jugendmannschaft des TSV Neu-Ulm Württembergischer Mannschaftsmeister. Viele dieser Kindheitsfreundschaften blieben ein Leben lang bestehen – auch abseits der Platte.

Als Erwachsener spielte Josef hochklassig im Verbandsgebiet des TTVWH bzw. TTBW. Besonders im Seniorenbereich gehörte er zu den tragenden Figuren der überregionalen Erfolge des Ulmer Bezirks. Als Linkshänder mit viel Spielübersicht war seine große Stärke das Spiel im Duett: im Doppel und im Mixed. Zahlreiche Medaillen bei baden-württembergischen Meisterschaften, darunter mehrere Goldmedaillen, belegen seine Klasse. Ein sportlicher Höhepunkt war der Deutsche Meistertitel im Mixed der Senioren 60 in der Saison 2013/14 mit Rose Diebold.

Unvergessen bleibt auch seine „Doppelkarriere“ mit Gerd Arnold: 1994 traten die beiden erstmals gemeinsam bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften in Flensburg an. Ihren letzten gemeinsamen Auftritt hatten sie bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Rom, inzwischen in der Altersklasse 70. Unter seinen Kollegen im Verbandsgebiet war er auch unter dem Namen „Schlopy“ bekannt – ein geschätzter Senioren-Tischtenniskamerad, weit über unseren Verein hinaus.

Doch Josef war nicht nur Spieler, sondern auch Macher. Um die Jahrtausendwende war er beim SSV Ulm 1846 als Jugendtrainer aktiv und prägte eine ganze Generation junger Spielerinnen und Spieler – mit Geduld, Fachwissen und viel Herz. Im Bezirk war er zudem als Seniorenwart bei überregionalen Veranstaltungen tätig, im TTBW engagierte er sich in Ausschüssen für den Einzelsport der Erwachsenen und Senioren. Für sein jahrzehntelanges Engagement erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem mehrfach die Leistungsnadel in Silber, später in Gold, sowie die Spielernadel in Gold für 40 Jahre aktiven Tischtennissport.

Im Vereinsalltag war Josef eine feste Größe: zuverlässig, wenn es um Punktspiele ging – auf ihn war immer Verlass. Ebenso wichtig wie der Sport war ihm das Miteinander. Er liebte das Beisammensein mit seinen Sportkameradinnen und Sportkameraden – im Verein, im Bezirk, im ganzen Verband. Viele werden sich an die geselligen Abende in unserem Stammlokal in der Jahnhalle in Ulm, im griechischen Restaurant Mykonos in Neu-Ulm und an gemeinsame Ausflüge erinnern. Auch im Kreis der TTBW-Senioren pflegte er jahrelang enge Freundschaften, die weit über die Halle hinausreichten.

Mit Josef „Pinke“ Schlopath verlieren wir einen Spieler, Funktionär, Mentor und Freund, der unseren Sport mit Leidenschaft gelebt hat. Sein Fairplay, seine Freundlichkeit, sein Humor und seine Verlässlichkeit werden uns sehr fehlen.

Wir werden „Pinke“ in großer Dankbarkeit und bester Erinnerung behalten.

Unser Mitgefühl gilt in dieser schweren Zeit seiner Familie und allen Angehörigen.

Florian Timmermann

im Namen des SSV Ulm 1846 Abteilung Tischtennis