Im Nachfolgenden findet ihr die Vorschau mit den Teams des Bezirks Ulm in den überregionalen Spielklassen der Damen und Herren. Aufgrund einer kurzfristigen aber heftigen Erkrankung am Donnerstag konnte ich den Plan wie im Infoschreiben leider nicht einhalten, weshalb alle Berichte nun gleichzeitig erscheinen, hier bitte ich um Entschuldigung.

Die Vorschau und Einschätzung basiert auf dem regelmäßigen Einsatz der erstgenannten Spieler/innen bzgl. der Sollstärke 6 bei den Herren und 4 bei den Damen. 

Denn dass besonders in höheren Klassen oftmals Spitzenspieler und/oder ausländische Spieler wenig bis gar nicht oder nur sehr gezielt eingesetzt werden und es daher oft zu Verzerrungen kommt ist ja nichts Neues, kann aber schlecht berücksichtigt werden.

Landesklasse Damen Gr. 7

Die Vertreter des Bezirks Ulm in der Landesklasse sind der SSV Ulm, Staig und Illertissen und alle drei sollten gute Möglichkeiten haben, eine gute Rolle zu spielen gegen den zahlreich vertretene Konkurrenz von der Ostalb. Hier scheint der größte Widersache Heidenheim zu sein, die mit Abstand das stärkste Team von der Ostalb stellen können. Wenn die Staigerinnen einigermaßen komplett antreten können, zudem haben Sie mit Julia Krause die nominell höchst eingestufte Spielerin der Liga in ihren Reihen (QTTR: 1.465), haben sie sicherlich gute Chancen auf den Titel, auch wenn hier wechselnde Aufstellungen zu erwarten sein werden. Ähnlich gut schaut es bei Illertissen aus, wenn sie ihr sehr spielstarkes vorderes Paarkreuz ab und zu einsetzen können.Der SSV Ulm kann sicherlich eine solide Rolle spielen in der Klasse und wird versuchen, die benötigten Punkte einzufahren, um nicht unten reinzurutschen.

Landesklasse Herren Gr. 7

Die Landesklasse der Herren war in den letzten Jahren bis auf eine Ausnahme schon immer von den Ulmer Teams dominiert gegenüber den Ostälblern, dieses Jahr will es aber das beste verbliebene Team von der Ostalb, der TV Unterkochen, wirklich wissen und hat mit Fabian Rieger (QTTR 1.932) den Abgang ihrer Nummer 1 noch besser kompensiert und sich zum Favoriten gemausert. Der FC Straß, der sich durch die Abgänge von Robin Sachs und Emmanuel Herbrich freiwillig aus der Landesliga zurückgezogen hat, hat immer noch eine ausgeglichen besetzte Truppe beisammen, die sorgenfrei die Saison bestreiten könnte. Auch der SC Lehr hat sich in der Landesklasse etabliert und ist deutlich stärker als die Abstiegskandidaten einzuschätzen, wo nach unten nicht viel anbrennen sollte. Die erfahrene Holzheimer Truppe hat auch immer vorne mitgespielt, für ganz vorne reichte es dann doch nicht wegen ein bis zwei fehlender Spieler in Partien gegen direkte Konkurrenten, was aber wohl auch nicht immer zwingend das Ziel war. Auch diese Saison werden sie wieder im vorderen Drittel mit großer Wahrscheinlichkeit zu finden sein. Die Weißenhorner haben lt. TTR-Werte drei echte Spitzenspieler auf den ersten Positionen zu bieten und werden sich weit vorne einfinden in der Tabelle, ob es dann für ganz vorne reicht wird man sehen, die Chancen sind aber für die sehr junge und motivierte Truppe da. Öpfingen hat mit dem „Transfer-Coup“ von Saskia Becker vom DJK Sportbund Stuttgart eine sehr gute Chance auf den Klassenerhalt nach dem Aufstieg aus der Landesklasse. Langenau wird sich nach unten orientieren müssen, hat aber aufstellungstechnisch einige Vorteile gegenüber den Abstiegskandidaten Lauchheim und Setzingen. Besonders für die Setzinger wird es nach dem sensationellen Aufstieg aus der Bezirksliga und dem Relegations-Coup gegen Wasseralfingen eine lehrreiche aber sicherlich unvergessliche Saison.

Damen Landesliga Gr. 4

Die nominell stärkste Spielerin der Liga kommt mit Silke Ziegler (QTTR 1.544) aus dem Bezirk Ostalb, allerdings sind die Teamkolleginnen wohl nicht ausreichend spielstark für die Landesliga, weshalb es für Pfahlheim wohl schwierig werden wird. Das dritte Herrlinger Damenteam kann mit 18 aufgestellten Spielerinnen aus dem Vollen schöpfen und vermutlich unangefochten die Meisterschaft erringen können. Für Langenau und Ermingen kann in dem recht ausgeglichen besetzten Mittelfeld viel passieren, Ermingen ist ja bereits im Abstiegskampf erprobt. Berg II wird kaum eine Chance haben die Klasse zu halten, aber kann vielen Perspektivspielerinnen wertvolle Erfahrungen mitgeben.

Herren Landesliga Gr. 4

Beim Blick auf die Aufstellungen braucht man nicht lange, um den Favoriten in der Landesliga der Herren auszumachen. Die Aufstellung des SC Staig II liest sich wie der einer Verbandsoberligamannschaft, die für den Klassenerhalt gute Karten hätte: Harler, Duffke, Huber, Kaiser, Häußler und Streiter. Durch das Hochrücken von Häußler wird es aber das 3. Team nun schwerer haben, im unteren Mittelfeld zu landen. Auch die Aufsteiger Herrlingen und SSV Ulm II werden kaum weiter vorne landen können, das Potential für den Nichtabstieg haben sie aber allemal, wobei der SSV wohl nochmal eine Ecke stärker einzuschätzen ist als die Herrlinger. Der TSV Erbach wird sich mit zwei neuen jungen Kräften im Team auch eher nach unten orientieren und versuchen, den Nichtabstieg zu realisieren. Das wird schwer genug, denn als einzig klarer Abstiegskandidat, der aber immer noch die meisten Gegner zu ärgern vermag, kristallisiert sich nur Aufsteiger Amtzell II heraus. 

Damen Verbandsoberliga Gr. 2

Mit dem SC Berg und Herrlingen II gehen zwei Ulmer Vertreter in die wohl schwierige Verbandsoberligasaison für beide. Denn die meisten Konkurrentinnen können entweder auf eine absolute Topspielerin wie Rechberghausen mit Chen Hong (QTTR 1.922) zurückgreifen oder aus dem auf dem Papier etwas besseren Kollektiv mit vielen Spielerinnen zwischen 1.500 und 1.600 TTR-Punkten zurückgreifen. Dennoch scheint mit guten Teamleistungen der ein oder andere Punktgewinn möglich und man wird sehen, welche Überraschungen die Spielzeit für die Ulmer Vertreter bereithält.

Herren Verbandsoberliga Gr. 2

Nachdem der SSV Ulm die unangefochten stärkste Mannschaft in der Verbandsliga Süd war, wird der Sprung in der Verbandsoberliga ganz gewaltig ausfallen. Das Alleinstellungsmerkmal von drei Spielern auf den Positionen 1-3 mit über 2.000 Punkten ist nun hinfällig, gar sind viele Mannschaften absolut überragend besetzt mit Ex-Bundesligaspielern wie Gabriel Stephan (QTTR 2.225) und Teichert (2.142) oder Topspielern wie David Steinle (2.175). Zumal auch einige Mannschaften etwas stärker hinten raus besetzt sein dürften, wenn die Partien in die entscheidenden Phasen beim Spielstand gehen werden. Dennoch besteht die Chance auf den Klassenerhalt in jedem Fall, auch wenn dieser in der anderen Verbandsoberligagruppe sicherlich eine Spur leichter gewesen wäre. Das volle Potential hat das junge Team des SSV aber sicher noch gar nicht abgerufen, weil es dazu nicht gefordert war in der Verbandsliga.

Damen Oberliga Baden-Württemberg

Die drei Teams aus Herrlingen, St.-Georgen und Untergröningen sollten rein nominell die letzten 3 Plätze unter sich ausmachen, zu weit scheint die Konkurrenz mit wohl etwas höherer Leistungsdichte enteilt. Highlights werden sicherlich Spiele gegen Bundesligaakteurin des SV Weil Vivien Scholz (2.042) sein, wenn diese in der 2. Mannschaft zu Einsätzen kommt. Das junge Herrlinger Team um Routinier Katrin Honold hat aber schon in der Vergangenheit schon immer mal wieder mit couragierten Leistungen Favoriten ein Bein gestellt und wird das auch wieder versuchen.

Herren Oberliga Baden-Württemberg

Im Vorfeld der Staiger Oberligasaison hat die schwere Verletzung von Gerd Richter für einen Schock gesorgt und die Verpflichtung vom jungen Spanier Miguel Chamorro vom Regionalligisten Wallertheim notwendig gemacht. Dadurch wird natürlich auch das Toptalent Manuel Prohaska seine Einsätze im vorderen Paarkreuz bekommen, um weiter wertvolle Spielpraxis gegen absolute Topleute zu sammeln. Die absoluten Topguns der Liga sind neben dem verletzten Richter die gewohnten Namen Gao Peng (2.331) und Adam Robertson (2.299). Für die Staiger wird es in erster Linie um den Klassenerhalt gehen, mal schauen wie sich die personelle Situation dann noch zum positiven verändern kann. Bei vier direkten Absteigern und einem Relegationsabstiegsrang wird dies in jedem Fall eine Herkulesaufgabe in einem Mammutspielprogramm bei 12 Teams in der Oberliga.